Archiv der Kategorie: Anarchismus

5.11.22 – 13 Uhr Anarchistischer Spaziergang der #FAUKiel #krisekiel

Im Rahmen des Programms „Kritischer Semesterstart 2022“ bietet die FAU Kiel (https://kiel.fau.org in Gründung) auch dieses Jahr im November einen Spaziergang, einen „Anarchistischen Spaziergang“ an.

Anlass ist der Kieler Matrosenaufstand, die Novemberrevolution von 1918, also vor genau 104 Jahren. Am 5. November gab es eine Versammlung auf dem Wilhelmplatz von Soldaten und eine Ansprache, des SPD-Politikers Gustav Noske.

Startpunkt ist der linke Buchladen Zapata (am Wilhelmplatz, OpenStreetMap)

Als weitere Zwischenhalte sind bislang der Gewerkschaftshaus/Legienstraße (OpenStreetMap) geplant :

und der Endpunkt am Bismarck-Denkmal im Hiroshima-Park (Gesamtstrecke: ca. 1,5 km reine Gehzeit 18 Minuten, geplante Länge ca. 45 – 60 Minuten, OpenStreetMap).

Im Anschluss wollen wir einen gemeinsamen Ausklang anbieten, um sich noch zu unterhalten oder uns kennenzulernen.

Eine Anmeldung ist insofern sinnvoll, als wir uns bei Änderungen zurückmelden können. Aber ihr könnt euch auch einfach spontan selber anschließen

Kontakt via fau.kiel.org

Weiterführende Links

13. Nov 2021 – Anarchistischer Spaziergang

Revolutionäre Matrosen im U-Boot-Hafen

Im November denkt man in Kiel natürlich immer an die Novemberrevolution. Wir wollen dies zum Anlass nehmen für einen Spaziergang. Dies wird kein Geschichtsseminar, sondern eine Gelegenheit mit uns als Anarchistische Initiative Kiel ins Gespräch zu kommen zur Kiel revolutionärer Geschichte, zu Anarchismus, zu Kiel heute und dazu, was wir tun wollen und können.

Die Coronapandemie hat uns das letzte Jahr ganz schön beeinträchtigt. Aber wir finde es wichtig wieder zusammenzukommen. Die Revolution von 1918 ist Anlass und Ausgangspunkt.

Wir treffen uns auf der Promenade am Sporthafen Wik am Samstag, 13.11. um 12 Uhr und umrunden dann die Förde. Endpunkt wäre an der Hörn/“Germaniahafen“. Und wer Lust hat kann noch auf einen Ausklang mit ins Café kommen (Ausklang fällt wegen Inzidenz aus!). Geschätzte Zeit für den Spaziergang ist mindestens eine Stunde (5 km).

„Anarchistische Initiative Kiel“ – Neuer Name, gleiche Gruppe

Wir haben uns dazu entschlossen den Namen unserer bisher noch kleinen Gruppe zu ändern. Zuvor nannten wir uns „Anarchistischer Aufbau Kiel“. Wir hatten nach einigen Monaten das Gefühl, dass wir zu dem Namen nicht die Verbindung aufbauen konnten wie erhofft.

Nun also „Anarchistische Initiative Kiel“. Wir wollen in Kiel eine anarchistische Perspektive einbringen und an den umfangreichen Fundus an Ideen aus der Vergangenheit erinnern. Anarchie, Anarchismus ist jedoch viel mehr als nur ein historisches Kapitel, das abgeschlossen ist und an das man lediglich erinnert. Wir sind der Überzeugung, dass sehr viele Ideen heute aktueller sind als noch vor kurzem.

Die Menschen sind unzufrieden mit ihrer Rolle in einer repräsentativen Demokratie, fühlen sich nicht richtig vertreten, wollen mehr mitreden. Mehr Demokratie und mehr Mitspracherechte im Kleinen sind aber eben einer der Kernansätze der Anarchie.

Herrschaft hinterfragen. Hier spielt auch das Mitreden hinein. Wir leben hier in keiner Diktatur, aber dennoch wird vieles zentral entschieden und manche Organisationen oder Einzelpersonen haben per Gesetz Rechte Herrschaft auszuüben, die ihnen nicht zustehen und die sie auch missbrauchen. Viele hinterfragen diese Herrschaft auch nicht, weil Menschen es nicht gewohnt sind, dass es auch anders gehen kann. Bürgerbeteiligung wird zwar vielerorts groß geschrieben, doch am Ende entscheiden oft nur wenige.

Wie wir wirtschaften. Gegen den Kapitalismus. Einzelne können im Kapitalismus unbegrenzten Reichtum anhäufen. Und Reichtum selbst ist wiederum der Schlüssel für Vieles: Für bessere Bildung, für mehr Platz, für mehr Einfluss. Die Besitzenden profitieren davon, dass die Allgemeinheit die Bedingungen schafft, um Geld zu verdienen. Wir verfolgen weniger das Ziel einer Umverteilung oder von Gerechtigkeit, sondern von einer gesellschaftlichen Gleichheit der Lebensbedingungen. Es darf kein Recht geben beliebig viel zu besitzen oder zu verdienen. Denn alle brauchen Ressourcen um mehr als nur zu überleben, sondern eine Perspektive im Leben zu haben.

Wenige haben unendliche Perspektiven, während die Meisten und gerade um unteren Ende der Einkommensspirale perspektivlos bleiben: Sie können sich keine Alterssicherung aufbauen. Sie hangeln sich von Minijob zu Minijob. Oder sie bleiben in Abhängigkeit vom Jobcenter.

Solidarität. Die Arbeitswelt ist hierarchisch geprägt. Zwar gibt es einzelne Beispiele von Kollektiven und Genossenschaften, die eine Ausnahme versuchen. Aber zum einen sind es leider nur wenige Beispiele und zum anderen fehlt eben eine Vernetzung, die eine starke kollektivierten Wirtschaftszweig darstellt. Wer nicht auf ewig seinen Platz in einem Kollektiv findet, wird doch immer wieder in den normalen Arbeitsmarkt geworfen werden. Hier ist es wichtig sich gegenseitig zu helfen: Bei der Erkämpfung von Arbeitsrechten, die auch über das hinaus gehen, was heute schon rechtlich gewährt wird. Gegenüber den Arbeitgeber:innen gemeinsam auftreten, um gemeinsam mehr zu erreichen. Und zwar nicht nur höhere Löhne oder kürzere Arbeitszeiten, sondern insgesamt bessere Arbeitsbedingungen. Wenn jede:r nur für sich selbst kämpft, erreicht man maximal etwas nur für sich selbst. Jede gemeinsame und solidarische Vorgehensweise schafft einerseits eine positive Erfahrung und zum anderen bewegt man mehr, als nur für ein begrenztes Arbeitsverhältnis. Man eröffnet Perspektiven für die Zukunft, für andere Kolleg:innen, für andere Betriebe und für die ganze Gesellschaft.

Gute Beispiele und positive Erfahrungen müssen transportiert und öffentlich gemacht werden um davon zu lernen. Genau so allerdings natürlich auch Geschichten des Scheiterns. Wir können nicht immer gewinnen, aber wir können immer etwas lernen. Daher ist es auch wichtig Dinge auszuprobieren und vor allem nicht aufzugeben oder nur dann anzufangen, wenn man sich sicher ist, dass man Erfolg haben wird.

Unser Anspruch ist es vielseitig aktiv zu werden in Bereichen wie Geschichte, Kultur, Arbeitswelt, Wohnen, … . Wir verfolgen keine weltfremden Ideologien, sondern arbeiten als reale Personen zusammen mit allen Schwächen und Problemen, die das Leben mit sich bringt. Wir haben keine fertigen Rezepte, die wir euch auftischen wollen, aber wir haben da einiges an Ideen, die wir in Kiel mit euch diskutieren oder ausprobieren wollen.

Noch sind wir eine kleine Gruppe, die mehr damit beschäftigt ist, ihren Weg zu finden. Aber wir sind gerade deswegen auch offen für Vorschläge oder Menschen, die konkret mitmachen wollen

Communiqué gegen die Militarisierung der Flughäfen

Die Delegierten des Zehnten Kongress der Nationalen Konferenz für Arbeit (CNT), die in Cordoba vom 4. – 8. Dezember stattfindet, zeigen ihre Besorgnis über das Dekret zur Ausrufung des des Zustand des Notstandes, das von von der Regierung verkündet wurde. Dies bedeutet, das Entfernen bestimmter Bürgerrechte zu gunsten des Militärs zivilen Mitarbeiter in ihren Dienst zu stellen mit Drohungen von Bajonetten und Gefangenschaft. Diese autoritären Maßnahmen, die ergriffen werden, um einem Arbeitskampf zu begegnen, bei dieser Gelegenheit unabhängig von Korporatismus,durch Franko-Gesetze, die die Armee als Werkzeug gegen Arbeitskämpfe verwenden, zeigen deutlich die verborgene Seite dieser bürgerlichen und faschistischen Verfassung.

Den Weg ein Arbeits-Problem durch Rückgriff auf das Militäranzugehen enthüllt das wahre Gesicht einer Regierung, die, wie alle anderen, sich nicht scheut, ihre demokratische Maske abzunehnmen, wenn sie unfähig ist eine Situation zu kontrollieren. Sie zeigt damit ihre Unfähigkeit und Ungeschicklichkeit, aber auch glasklar auf welcher Seite der Staat und seine Gesetze stehen: Auf der Seite der Arbeitgeber.

Zu dem zeigen wir unsere rebellische Abscheu gegen die Militarisierung des öffentlichen Dienstes, das heisst zu akzeptieren, dass Arbeitskämpfe von der Armee unterdrückt werden und dies kann nur als DIKTATUR bezeichnet werden.

Aus dem Englischen vom Original.

Anarchistische Bibliothek in Wien eröffnet

Foto der Bibliothek

Am 1. Mai eröffnete in Wien/Österreich eine anarchistische Bibliothek samt Archiv. Seitdem können die BesucherInnen nicht nur in den zahlreich vorhandenen Büchern schmökern, sondern auch anarchistische Zeitschriften des letzten Jahrhunderts einsehen. Mag man sich noch viele Bücher über Antiquariate besorgen können, so ist der Zeitschriftenbestand an den wichtigsten anarchistischen / anarchosyndikalistischen Zeitschriften für Wien einzigartig.

Die Bibliothek ist jeden Montag zwischen 18:00 und 20:00 Uhr geöffnet und ist über einen eigenen Eingang in der Lerchenfelder Straße 124-126, im Hof 3. Tür 1a zu erreichen. Weitere Besuchstermine können über info[at]a-bibliothek[punkt]org vereinbart werden. Auf der Homepage www.a-bibliothek.org sind zudem digitalisierte Dokumente der historischen anarchistischen Bewegung online. Neben den kompletten Ausgaben (!) der Zeitschriften „Zukunft“ (1880-1884) und „Wohlstand für alle“ (1907-1914) findet sich hier z.B. die „Soziale Revolution“, die Frontzeitung der deutschsprachigen AnarchosyndikalistInnen im spanischen Bürgerkrieg 1936 – 1939.

Die Bibliothek befindet sich in den gemeinsam genutzten Räumlichkeiten der „Schenke“, einem neuen Projekt in Wien mit Umsonstladen, Cafe, einem wertkritischen Büro u.v.m. Die Schenke möchte „einen offenen Raum für alle schaffen, die sich gegenseitig beschenken wollen. Dinge können gebracht und mitgenommen werden ohne dass Geld beteiligt ist.

Weitere Projekte mit libertärem (Buch)Bestand in Wien:

Quelle: Indymedia